20.7.2025

Photogrammetrie-Jobs: Einstieg & Chancen im Überblick

Die Photogrammetrie ist schon lange kein Nischenthema mehr, sondern ein gefragter Bestandteil der digitalen Geodatenwelt.

Die Photogrammetrie ist schon lange kein Nischenthema mehr, sondern ein gefragter Bestandteil der digitalen Geodatenwelt. Ob 3D-Stadtmodelle, Drohnendaten oder Umweltschutz: Die Einsatzbereiche wachsen rasant und mit ihnen der Bedarf an qualifizierten Fachkräften.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du in die Welt der Photogrammetrie einsteigen kannst, welche Arbeitgeber aktuell suchen und welche Tools du unbedingt beherrschen solltest. Du erhältst außerdem Bewerbungstipps und erfährst mehr über Karrierewege und die wirklich entscheidenden Kompetenzen.

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Inhaltsverzeichnis

Wie sieht die Arbeit im Photogrammetrie-Sektor aus?

Photogrammetrie ist ein zentrales Teilgebiet zwischen Fernerkundung und Vermessung, bei dem aus Bildern präzise räumliche Informationen gewonnen werden. In Jobs rund um die Photogrammetrie arbeitest du an der Schnittstelle zwischen Bilddaten, Analyse und Geoinformationstechnologie

Die Aufgaben sind dabei ebenso technisch wie vielfältig – und mit dem richtigen Know-how eröffnen sich dir spannende Karrierewege in Forschung, Industrie oder öffentlichem Sektor.

Fernerkundungs-Aufnahme von Detroit
Photogrammetrie ist eng mit der Fernerkundung verwandt

Typische Aufgaben in der Photogrammetrie

Wer in der Photogrammetrie arbeitet, trägt zur Vermessung, Modellierung und Dokumentation von realen Objekten und Landschaften bei. Die Tätigkeiten sind oft projektbasiert und erfordern ein hohes Maß an Präzision. Zu den Kernaufgaben gehören:

  • Erstellung und Auswertung von Luft- und Satellitenbildern
    Du analysierst Bilddaten aus verschiedenen Perspektiven, um exakte Koordinaten und Oberflächeninformationen zu berechnen. Diese Daten werden u. a. für Karten, Bauplanungen oder Umweltanalysen genutzt.
  • 3D-Modellierung und Kartierung
    Mithilfe spezieller Software generierst du dreidimensionale Modelle von Gebäuden, Städten oder Geländestrukturen. Diese Modelle dienen z. B. in der Stadtplanung oder für digitale Zwillinge als Entscheidungsgrundlage.
  • Qualitätskontrolle und Datenaufbereitung
    Damit aus Bilddaten zuverlässige Geoinformationen werden, prüfst du Rohdaten auf Genauigkeit, Vollständigkeit und Konsistenz – und bereitest sie für GIS- oder CAD-Systeme auf.

Tools & Technologien in der Photogrammetrie-Praxis

Moderne Photogrammetrie-Jobs erfordern einen sicheren Umgang mit spezialisierter Software und digitalen Arbeitsabläufen. Diese Tools solltest du kennen:

  • Photogrammetrie-Software
    Häufig genutzte Programme sind:
    • Agisoft Metashape (Structure-from-Motion, 3D-Rekonstruktion)
    • Pix4D (besonders bei Drohnenbildern)
    • RealityCapture (schnelle Verarbeitung großer Datensätze)

  • Vielfältige Datenquellen
    Die Bilddaten stammen aus verschiedenen Plattformen:
    • Drohnen (UAVs): flexibel & kostengünstig für kleine Gebiete
    • Flugzeuge: für großflächige Kartierungen
    • Satelliten: für globale oder schwer zugängliche Regionen

  • Schnittstellen zu GIS, CAD und BIM
    Daten werden oft exportiert oder direkt integriert in:
    • GIS-Systeme zur Geodatenanalyse
    • CAD-Software für Bauplanung
    • BIM-Plattformen (Building Information Modeling) im Hochbau

Wer stellt ein? – Arbeitgeber und Branchen im Überblick

Fachkräfte mit Kenntnissen in Photogrammetrie und Fernerkundung sind gefragter denn je, und das in ganz unterschiedlichen Branchen und Unternehmensformen. Ob etablierte Vermessungsbüros oder innovationsgetriebene Start-ups: Der Arbeitsmarkt bietet viele Optionen.

Typische Arbeitgeber in der Photogrammetrie

Je nach fachlicher Ausrichtung, Projektinteresse und Karrierelevel kannst du bei verschiedenen Arbeitgebertypen einsteigen:

  • Ingenieur- und Vermessungsbüros
    Diese Unternehmen sind stark in der technischen Umsetzung von Bau- und Infrastrukturprojekten eingebunden. Sie benötigen regelmäßig Fachkräfte für photogrammetrische Auswertungen, Geländeaufnahmen und 3D-Modellierung.

  • GIS- und Kartografie-Unternehmen
    Firmen mit Fokus auf Geoinformationssysteme (GIS) setzen auf Photogrammetrie zur Erhebung, Verarbeitung und Visualisierung von Geodaten. Hier arbeitest du oft in interdisziplinären Teams mit Entwicklern und Analysten.

  • Öffentlicher Dienst & Forschungseinrichtungen
    Ämter für Landesvermessung, Umweltbehörden und Universitäten bieten sichere Arbeitsplätze mit gesellschaftlichem Nutzen – etwa bei der Langzeitüberwachung von Umweltveränderungen oder der Entwicklung neuer Verfahren in der Fernerkundung.

  • Start-ups im Bereich Smart City, Digital Twin & Drohnentechnik
    Die Start-up-Szene setzt stark auf automatisierte, cloudbasierte Workflows – etwa bei der Erfassung urbaner Räume oder der Vernetzung von 3D-Daten mit Echtzeitsensorik. Wer Technikaffinität mitbringt, findet hier kreative Aufgabenfelder mit viel Gestaltungsspielraum.

Boomende Branchen mit Photogrammetrie-Bedarf

Besonders in den folgenden Wirtschaftszweigen wächst der Bedarf an photogrammetrischer Expertise rasant:

  • Bauwesen & Infrastrukturplanung
    Ob Brückensanierung oder Großbauprojekte: 3D-Modelle auf Basis von Bilddaten sind heute Standard für Planung, Kontrolle und Baudokumentation.

  • Umweltmonitoring & Forstwirtschaft
    Vegetationsanalysen, Erosionskartierung oder Wildtierbeobachtung
    – all das basiert zunehmend auf Fernerkundungstechnologien, bei denen Photogrammetrie eine Schlüsselrolle spielt.

  • Katastrophenschutz & Sicherheitsdienste
    Bei der Lageerfassung nach Naturereignissen (z. B. Hochwasser, Erdrutsche) liefern photogrammetrische Methoden schnelle und genaue Entscheidungsgrundlagen für Einsatzkräfte.

  • Energiewirtschaft & Leitungsdokumentation
    Stromtrassen, Pipelines oder Windparks – die regelmäßige Inspektion und digitale Bestandsaufnahme erfolgt oft über Drohnenflüge mit anschließender photogrammetrischer Auswertung.
Bild einer weißen Drohne im Flug
Mit dem vermehrten Aufkommen von leistungsstarken Drohnen wird die Photogrammetrie-Arbeit einfacher und günstiger

Karrierewege & Qualifikationen in der Photogrammetrie

Der Einstieg in die Photogrammetrie kann über viele Wege gelingen – ob klassisch über ein Studium, praxisnah über eine Ausbildung oder flexibel per Quereinstieg. Wichtig sind technisches Verständnis, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und der sichere Umgang mit Software-Tools. In diesem Abschnitt erfährst du, wie du dich auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich positionierst und welche Weiterbildungen dich nach vorn bringen.

Einstiegsmöglichkeiten für Berufseinsteiger

Wer neu in die Welt der Fernerkundung und Photogrammetrie einsteigt, sollte auf eine fundierte fachliche Grundlage achten. Klassische Einstiegswege sind:

  • Studium in Geoinformatik, Vermessungswesen oder Fernerkundung
    Hochschulen und Fachhochschulen bieten spezialisierte Studiengänge, z.B. ein Geoinformatik-Studium, die dich praxisnah auf Aufgaben in der Bildverarbeitung, 3D-Modellierung und Geodatenanalyse vorbereiten.

  • Ausbildungswege mit technischem Fokus
    Auch Geomatiker oder Vermessungstechniker mit zusätzlicher Weiterbildung im Bereich Fernerkundung können erfolgreich in Photogrammetrie-Teams einsteigen.

  • Quereinstieg mit Software-Skills und Datenverständnis
    Wer bereits Kenntnisse in 3D-Software, CAD, GIS oder Drohnentechnologie hat, kann mit projektbezogener Erfahrung und Lernbereitschaft punkten – vor allem in innovativen Start-ups oder interdisziplinären Teams.

  • Erste Schritte: Praktikum, Werkstudentenstelle oder Traineeprogramm
    Frühzeitige Praxiserfahrung ist oft der Türöffner – idealerweise im Umfeld von GIS-Dienstleistern, Planungsbüros oder Forschungseinrichtungen.

Weiterbildung & Spezialisierung

Die Photogrammetrie entwickelt sich schnell weiter – wer dranbleibt, bleibt gefragt. Diese Weiterbildungswege können deine Karriere gezielt voranbringen:

  • Zertifikatskurse für Drohnenpiloten & Bildauswertung
    Drohnen gewinnen in der Fernerkundung immer mehr an Bedeutung. Ein zertifizierter Drohnenführerschein (z. B. EU-Kompetenznachweis A2) und Kurse zur Bildverarbeitung erhöhen deine Chancen deutlich.

  • Software-Schulungen & Tool-Kompetenz
    Kenntnisse in Tools wie Pix4D, Metashape, QGIS oder AutoCAD sind in vielen Stellenangeboten Voraussetzung – und lassen sich in Kursen oder per E-Learning gezielt vertiefen.

  • Spezialisierte Masterprogramme oder berufsbegleitende Studiengänge
    Wenn du langfristig in der Projektleitung oder Forschung arbeiten willst, bietet ein weiterführender Studienabschluss vertiefte methodische und technische Kenntnisse.

  • Branchennetzwerke & Events
    Fachveranstaltungen, Online-Communities und Kongresse wie INTERGEO, FOSSGIS, oder GeoWeek helfen dir, mit Arbeitgebern und Fachkollegen in Kontakt zu kommen – und neue Entwicklungen frühzeitig kennenzulernen.

Tipps für Bewerber: So findest du den passenden Photogrammetrie-Job

Wenn du in der Photogrammetrie Fuß fassen willst, ist nicht nur dein fachliches Know-how entscheidend – sondern auch eine kluge Bewerbungsstrategie und gezielte Suche. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, wo du geeignete Photogrammetrie Jobs findest, was Arbeitgeber erwarten und wie du mit deiner Bewerbung überzeugst.

Wo du Photogrammetrie-Jobs findest

Viele klassische Jobbörsen listen nur wenige passende Stellen für Fachkräfte in der Fernerkundung. Deshalb lohnt sich der Blick auf spezialisierte Quellen:

  • Branchenportale wie GoGeoGo
    Hier findest du gezielt Stellenangebote in der Photogrammetrie und verwandten Geoberufen, oft mit zusätzlichen Filterfunktionen nach Tools, Region oder Anstellungstyp.

  • LinkedIn, XING und Geo-Communities
    Nutze Plattformen aktiv, um gezielt auf Jobs im Bereich Geoinformation, 3D-Modellierung oder Drohnenvermessung aufmerksam zu werden. Viele Arbeitgeber schreiben hier auch Praktika und Werkstudentenstellen aus.

  • Fachveranstaltungen & Hochschulkontakte
    Events wie INTERGEO oder das DGPF-Symposium bieten Networking-Möglichkeiten und direkten Zugang zu Personalverantwortlichen. Auch Karrierezentren von Hochschulen vermitteln regelmäßig Stellen im Geo-Bereich.

Worauf Arbeitgeber achten

In Photogrammetrie-Stellenanzeigen findest du häufig klare Anforderungen. Um dich positiv abzuheben, solltest du diese Punkte im Blick haben:

  • Technische Kompetenz mit Praxisbezug
    Arbeitgeber suchen keine Theoretiker, sondern Macher mit Softwarekenntnissen. Erfahrung mit Tools wie Pix4D, Metashape oder GIS-Software gehört oft zu den Must-haves.

  • Sorgfalt & räumliches Denken
    Da es um präzise Daten geht, sind Genauigkeit, Systematik und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen essenziell.

  • Interdisziplinäres Arbeiten
    Viele Projekte finden an der Schnittstelle zu Planung, IT oder Umwelt statt – Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sind gefragt.

Bewerbungstipps für die Photogrammetrie

Eine Bewerbung in der Fernerkundung sollte mehr zeigen als nur Noten:

  • Portfolio mit Projekten
    Füge Arbeitsproben wie 3D-Modelle, Kartenvisualisierungen oder Screenshots von Workflows bei – idealerweise mit kurzer Beschreibung deiner Rolle.

  • Zertifikate sichtbar machen
    Drohnenführerschein, Software-Schulungen oder GIS-Kurse gehören prominent in den Lebenslauf.

  • Im Anschreiben auf Problemlösung fokussieren
    Zeige, wie du mit deiner Arbeit konkrete Aufgaben gelöst hast – etwa Datenlücken geschlossen, Modelle automatisiert oder Prozesse beschleunigt.
Bild von San Francisco bei Nacht
Auch moderne Techniken, wie die Digital-Twin-Erstellung von Städten, benötigen Photogrammetrie-Kenntnisse

Fazit: Photogrammetrie-Jobs – Geodaten mit Zukunft

Photogrammetrie ist ein dynamisches Berufsfeld mit stark wachsender Bedeutung – nicht nur in der klassischen Vermessung, sondern auch in innovativen Branchen wie Smart City, Umweltmonitoring oder Digital-Twin-Technologie. Jobs in der Photogrammetrie vereinen technisches Know-how, Raumverständnis und moderne Software-Kompetenz. 

Ob du über ein Studium, eine Ausbildung oder einen Quereinstieg kommst: Wer bereit ist, sich mit Tools, Datenquellen und interdisziplinären Fragestellungen auseinanderzusetzen, findet hier exzellente Karrierechancen. Nutze spezialisierte Jobbörsen, bilde dich gezielt weiter – und bring deine Stärken in Projekten sichtbar ein. So sicherst du dir deinen Platz in einem Berufsfeld mit echter Zukunft - passende Stellen findest du auf GoGeoGo!

FAQs 

Welche Voraussetzungen brauche ich für einen Photogrammetrie Job?

In der Regel brauchst du ein Studium in Geoinformatik, Fernerkundung, Vermessung oder vergleichbaren Fächern. Auch Quereinsteiger mit GIS-, CAD- oder Drohnenkenntnissen können erfolgreich starten – insbesondere mit Projekterfahrung oder Weiterbildungen.

Wie viel verdient man in der Photogrammetrie?

Das Gehalt variiert stark je nach Branche, Region und Qualifikation. Einstiegsgehälter liegen meist bei ca. 38.000–45.000 €/Jahr, mit Erfahrung sind bis zu 60.000 € oder mehr möglich – besonders im Bauwesen, der Industrie oder bei spezialisierten Ingenieurbüros.

Sind Kenntnisse in Drohnentechnologie Pflicht?

Nicht zwingend – aber sie sind ein großer Vorteil, da viele Projekte mit UAV-Daten arbeiten. Ein EU-Drohnenführerschein (z. B. A2) und Erfahrung in der Bildauswertung mit Software wie Pix4D oder Metashape steigern deine Jobchancen deutlich.

Wo finde ich aktuelle Stellenangebote im Bereich Photogrammetrie?

Neben allgemeinen Jobportalen lohnt sich der Blick auf spezialisierte Plattformen wie GoGeoGo, auf denen gezielt Photogrammetrie- und Fernerkundungsjobs ausgeschrieben werden – inklusive Praktika, Werkstudentenstellen und Traineeprogrammen.

Welche Software sollte ich für Photogrammetrie Jobs beherrschen?

Gängige Tools sind Agisoft Metashape, Pix4D, RealityCapture, oft in Kombination mit QGIS, ArcGIS oder CAD-Systemen. Für viele Jobs sind Grundkenntnisse in mehreren dieser Programme ein klarer Pluspunkt.

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