2.8.2025

Drohnenpilot Jobs: Einstieg, Chancen & Arbeitgeber

Drohnenpiloten sind heute gefragter denn je – sei es in der Fernerkundung, Inspektion, Landwirtschaft, Medienproduktion oder sogar im MilitĂ€r.

Drohnenpiloten sind heute gefragter denn je – sei es in der Fernerkundung, Inspektion, Landwirtschaft, Medienproduktion oder sogar im MilitĂ€r. Die Aufgaben reichen von EinsĂ€tzen im GelĂ€nde bis zur Planung und Datenanalyse im BĂŒro. FĂŒr Technikbegeisterte verbindet dieser Beruf Abenteuer, PrĂ€zision und Zukunftspotenzial.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, was du fĂŒr den Einstieg brauchst, welche Einsatzbereiche es gibt, wie viel du verdienen kannst und wo du passende Stellen als Drohnenpilot oder -pilotin findest.

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Inhaltsverzeichnis

1. Was macht ein Drohnenpilot eigentlich?

Aufgaben im Überblick

Drohnenpiloten ĂŒbernehmen heute weit mehr als nur die Fernsteuerung eines FluggerĂ€ts. Im professionellen Kontext – besonders im Bereich Fernerkundung und Geoinformatik – sind sie verantwortlich fĂŒr die Planung, DurchfĂŒhrung und Nachbereitung von UAV-Missionen (unmanned aerial vehicel, unbemanntes FluggerĂ€t), oft mit hoher technischer und regulatorischer KomplexitĂ€t.

Zu den zentralen Aufgaben zÀhlen:

  • Datenerfassung aus der Luft 
  • Flugplanung, inklusive Routenoptimierung, Luftraumfreigaben und WetterprĂŒfung
  • Wartung und Kalibrierung der Drohnen und Sensorik (z. B. RGB-, Multispektral- oder LiDAR-Sensoren)
    Datenverarbeitung: Erstellung von Orthofotos, Punktwolken, 3D-Modellen oder GIS-kompatiblen DatensÀtzen
  • Sicherheitsmanagement wĂ€hrend und nach dem Einsatz gemĂ€ĂŸ EU-Drohnenverordnung (z. B. Risikobewertung gemĂ€ĂŸ SORA)

Besonders wichtig: Drohnenpiloten arbeiten nicht isoliert, sondern oft im Team mit Geodatenanalysten, Ingenieuren oder Umweltfachleuten. Je nach Projekt ist eine enge Abstimmung nötig – sowohl technisch als auch methodisch.

Bild einer Person beim Steuern einer Drohne
Das Verwenden einer Drohne erlaubt dem Piloten, schwer erreichbare Orte ohne persönliches Risiko anzusteuern

Typische Einsatzgebiete fĂŒr Drohnenpiloten

Drohnen werden branchenĂŒbergreifend eingesetzt. Der Fokus liegt dabei hĂ€ufig auf der Erfassung prĂ€ziser rĂ€umlicher Daten, aber auch auf der visuellen Inspektion und Dokumentation. Die wichtigsten Anwendungsfelder:

Fernerkundung & Geodatenanalyse

In der Fernerkundung liefern Drohnen hochaufgelöste Luftbilder, die z. B. in der Landschaftsplanung, der UmweltĂŒberwachung oder im Ressourcenmanagement genutzt werden. Dank ihrer FlexibilitĂ€t können sie Gebiete erfassen, die fĂŒr bemannte LuftbildflĂŒge zu klein oder unzugĂ€nglich sind.

Bau- und Infrastrukturkontrollen

Bauunternehmen setzen Drohnen zur Baustellendokumentation, Vermessung und Zustandserfassung von BrĂŒcken, DĂ€chern oder Straßen ein. Oftmals lassen sich dadurch hohe Inspektionskosten einsparen – bei gleichzeitig höherer Sicherheit.

Umweltmonitoring & Katastrophenschutz

Bei Hochwasser, WaldbrĂ€nden oder SturmschĂ€den ermöglichen Drohnen eine schnelle LageeinschĂ€tzung. Auch im Naturschutz werden sie genutzt, etwa zur WildtierzĂ€hlung oder Vegetationsanalyse – datengestĂŒtzt und störungsarm.

Land- und Forstwirtschaft

Landwirte und Forstbetriebe nutzen Drohnen fĂŒr Ertragsanalysen, SchĂ€dlingsmonitoring oder Ausbringung von NĂŒtzlingen. Besonders Multispektralkameras helfen dabei, den Pflanzenzustand effizient zu beurteilen. Sogenanntes Precision Farming ist beispielsweise ohne Drohnentechnik kaum noch denkbar.

2. Voraussetzungen und Qualifikationen

Technische & rechtliche Anforderungen

Wer professionell als Drohnenpilot arbeiten möchte, benötigt rechtlich verbindliche Nachweise und technisches Know-how. In der EU regelt die EASA-Drohnenverordnung den gewerblichen Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge. Seit 2021 gelten folgende FĂŒhrerscheinklassen, die beim Luftfahrt-Bundesamt abgeschlossen werden können:

  • EU-Kompetenznachweis A1/A3: Pflicht fĂŒr alle, die gewerblich fliegen möchten.
  • EU-Fernpiloten-Zeugnis A2: Erforderlich fĂŒr FlĂŒge in der NĂ€he von Menschen oder GebĂ€uden

ZusÀtzlich gefragt:

  • Kenntnisse in GeodĂ€sie, GIS und Fernerkundung, um erfasste Daten sinnvoll aufzubereiten
  • GrundverstĂ€ndnis im Luftrecht und Risikomanagement (z. B. SORA-Methode fĂŒr Betriebsrisikoanalysen)
  • Erfahrung im Umgang mit gĂ€ngigen UAV-Systemen wie DJI, senseFly, Yuneec oder Parrot

Tipp: Wer in der offenen oder spezifischen Betriebskategorie arbeiten will, sollte auch mit Tools wie DroneDeploy, Pix4D oder Agisoft Metashape umgehen können.

Bild eines Piloten beim Starten seiner Drohne
Eine Herausforderung der jungen Drohnenindustrie ist die Regulatorik, weil jeder Mensch ohne hohe Kosten eine Drohne kaufen und fliegen lassen kann

Soft Skills, die gefragt sind

Der Drohnenpilot-Beruf ist nicht nur technisch geprĂ€gt – auch Verantwortungsbewusstsein und PrĂ€zision sind entscheidend. Schließlich fliegt man in sensiblen Bereichen und haftet fĂŒr SchĂ€den.

Wichtige persönliche Eigenschaften:

  • Sorgfalt & Genauigkeit – FlĂŒge mĂŒssen penibel geplant, dokumentiert und analysiert werden
  • Technisches VerstĂ€ndnis – fĂŒr die Interpretation von Luftbildern und Sensordaten
  • Eigenverantwortung & Selbstorganisation, z. B. bei Solo-EinsĂ€tzen in der FlĂ€che
  • Reisebereitschaft & TeamfĂ€higkeit – viele EinsĂ€tze finden im Außendienst oder in Projektteams statt

Ausbildung & Studienwege

Der Zugang zum Beruf ist vielfĂ€ltig. Es gibt keinen klassischen Ausbildungsberuf „Drohnenpilot“, wohl aber etablierte Wege ĂŒber Studium und Weiterbildung:

  • StudiengĂ€nge wie Geoinformatik (schau hier die StudiengangsĂŒbersicht Geoinformatik), Vermessung, Umweltwissenschaften oder Luft- und Raumfahrttechnik bereiten gut auf den Einsatz mit UAVs vor.
  • Spezialisierte Schulungen vermitteln technisches Wissen, Flugrecht und praktische Fertigkeiten (z. B. beim DLR oder TÜV)

Auch ein Quereinstieg ist realistisch – etwa fĂŒr Techniker, Fotographen oder GIS-Profis, die ihre Kompetenzen mit einer Drohnenschulung erweitern. Entscheidend sind nachweisbare Flugpraxis, Zertifikate und Referenzprojekte.

3. Branchen & Arbeitgeber: Wo werden Drohnenpiloten gebraucht?

Der Bedarf an qualifizierten Drohnenpiloten wĂ€chst branchenĂŒbergreifend. Besonders gefragt sind sie ĂŒberall dort, wo prĂ€zise Luftdaten in kurzer Zeit erhoben und ausgewertet werden mĂŒssen. Arbeitgeber reichen von kleinen VermessungsbĂŒros bis hin zu großen Baukonzernen, Behörden und Umweltorganisationen.

Typische Arbeitgeber sind:

  • Geodaten- & IngenieurbĂŒros (z. B. fĂŒr Vermessung, Bauplanung, GIS-Dienste)
  • Öffentliche Stellen wie LandesvermessungsĂ€mter, Katasterbehörden oder Umweltministerien
  • Energieversorger & Netzbetreiber (z. B. zur Inspektion von Hochspannungsleitungen)
  • Land- & Forstwirtschaftliche Betriebe, etwa im Precision Farming
  • Katastrophenschutz & Feuerwehr zur Lageerkundung bei Hochwasser, bei hydrologischen Erfassungen, Waldbrand o. À.
  • Medien- & Filmproduktionsfirmen fĂŒr Luftaufnahmen (hier jedoch stĂ€rker im kreativen als geodatenbasierten Kontext)

Aktuelle Trends & Technologien

Der UAV-Markt verĂ€ndert sich rasant – auch die Anforderungen an Drohnenpiloten entwickeln sich mit. Besonders relevant:

  • Autonome Flugsysteme & Missionsplanung: Dank KI und Echtzeitverarbeitung ĂŒbernehmen Systeme wie DJI Dock oder Skydio X2 komplexe Inspektionsrouten teilautonom.
  • Sensorintegration: Thermalkameras, LiDAR, Multispektralsensoren und Hyperspektralscanner erweitern die Einsatzmöglichkeiten deutlich.
  • Echtzeitdaten & Edge Processing: Viele Systeme ermöglichen bereits eine Vor-Auswertung direkt nach der Landung – wichtig z. B. bei Naturkatastrophen.

Diese Entwicklungen erfordern stĂ€ndige Weiterbildung – und bieten zugleich attraktive Spezialisierungsoptionen.

Bild einer Drohne beim Flug ĂŒber einen Wasserkörper
Auch in der Freizeit und Kreativ-Branche werden Drohnen immer beliebter

BeschÀftigungsmodelle und Jobformen

Nicht alle Drohnenpiloten sind fest angestellt. Der Arbeitsmarkt bietet verschiedene Modelle:

  • Festanstellung: typischerweise bei Behörden, Vermessungsunternehmen oder Bauplanern
  • Projektbasierte Anstellung: z. B. im Infrastrukturbereich oder bei EU-Förderprojekten
  • Freelancing & SelbststĂ€ndigkeit: beliebt bei Quereinsteiger, oft in Kombination mit anderen Dienstleistungen (z. B. GIS-Beratung, Fotografie, 3D-Modellierung)

4. Gehalt, Perspektiven & Bewerbungstipps

Was verdient man als Drohnenpilot?

Das Gehalt von Drohnenpiloten variiert stark – abhĂ€ngig von Branche, Qualifikation, Region und Art der Anstellung. In Deutschland liegt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt derzeit bei:

  • Einsteiger: ca. 30.000 bis 38.000 €/Jahr
  • Mit Berufserfahrung (3–5 Jahre): 40.000 bis 50.000 €/Jahr
  • Spezialisierte FachkrĂ€fte (z. B. mit LiDAR oder Thermografie): bis zu 60.000 €+

Laut einer Umfrage des Bundesverbands Zivile Drohnen e. V. (BVZD) erzielen SelbststĂ€ndige mit eigener AusrĂŒstung bei Projektarbeit TagessĂ€tze von 350 bis 800 €, abhĂ€ngig vom Einsatzgebiet und Equipment.

Einflussfaktoren auf das Gehalt:

  • Art des Sensorsystems (RGB, LiDAR, Multispektral etc.)
  • Verantwortung (z. B. eigenstĂ€ndige Einsatzplanung, Teamleitung)
    Zusatzqualifikationen (GIS, Luftrecht, Projektmanagement)

Karriereperspektiven & Spezialisierung

Wer als Drohnenpilot langfristig Karriere machen will, hat verschiedene Wege offen – besonders durch Technik-Spezialisierung und interdisziplinĂ€re Weiterbildung.

Beliebte Spezialisierungen:

  • LiDAR-DrohnenflĂŒge zur 3D-Vermessung und Forstinventur
  • Thermografie (z. B. in der Energiebranche zur SolaranlagenprĂŒfung)
  • InspektionsflĂŒge nach ISO-Normen (z. B. bei BrĂŒcken oder Industrieanlagen)
  • 3D-Modellierung & Photogrammetrie fĂŒr BIM-Anwendungen

ZusÀtzlich können erfahrene Drohnen-Piloten auch in folgende Rollen wachsen:

  • Projektleitung Drohnen-EinsĂ€tze
  • Technische Beratung / Vertrieb
  • Ausbilder fĂŒr Drohnenschulungen
  • Systemintegration & Softwarekonfiguration

Bewerbungstipps fĂŒr Drohnenpilot Jobs

Wer sich auf Drohnenpilot-Stellen bewirbt, sollte nicht nur einen Lebenslauf mitbringen, sondern auch praktische Projektnachweise und technische Qualifikationen belegen.

Wichtige Unterlagen & Empfehlungen:

  • GĂŒltiger EU-Kompetenznachweis (A1/A3 oder A2)
  • Zertifikate von Drohnenschulungen (z. B. TÜV, DLR, DE.ASCP)
  • Referenzprojekte: z. B. als PDF oder in einer Online-Map
  • Kenntnisse in Software wie Pix4D, DJI Pilot, QGIS, Agisoft Metashape

Tipp: Erstelle ein digitales Portfolio mit Luftbildern, 3D-Renderings oder Kartierungen – idealerweise mit Beschreibung der eingesetzten Technik.

Bild einer Drohne auf einem gelb-grauen Asphaltstreifen
Eine Drohne kann von jedem Ort aus gestartet werden - das macht sie so vielfÀltig einsetzbar

5. Fazit: Dein Weg in den Drohnenpilot-Beruf

Drohnenpiloten sind heute ein unverzichtbarer Teil moderner Geodatenarbeit, Umweltbeobachtung und technischer Inspektionen. Wer bereit ist, sich mit Technologie, Luftrecht und Datenverarbeitung auseinanderzusetzen, findet in diesem Berufsfeld vielfÀltige Einsatzmöglichkeiten mit Zukunft.

Wichtig ist:

  • Rechtliche Nachweise (z. B. EU-Kompetenznachweis A1/A3, A2)
    Praxiserfahrung und technisches VerstÀndnis
  • Bereitschaft zur Weiterbildung, da sich Technik und Vorschriften stetig weiterentwickeln

Ob in der Landwirtschaft, beim Infrastrukturmonitoring oder im öffentlichen Dienst – der Beruf ist abwechslungsreich, gefragt und technologisch spannend.

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FAQs

Was verdient man als Drohnenpilot?
Je nach Branche und Erfahrung zwischen 30.000 und 60.000 € brutto jĂ€hrlich. SelbststĂ€ndige erzielen oft TagessĂ€tze zwischen 350 € und 800 €, je nach Auftrag und Technik.

Muss ich einen DrohnenfĂŒhrerschein machen?
Ja – fĂŒr fast alle gewerblichen FlĂŒge ist mindestens der EU-Kompetenznachweis A1/A3 erforderlich. In vielen FĂ€llen wird zusĂ€tzlich das A2-Zeugnis verlangt.

Kann ich auch ohne Studium als Drohnenpilot arbeiten?
Ja.
Neben akademischen Ausbildungen sind auch Quereinsteiger mit technischer oder geodatenbezogener Vorbildung sehr gefragt – etwa Vermessungstechniker, oder GIS-FachkrĂ€fte.

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